Als Wes Montgomery in Indianapolis lebte, war das Land noch geprägt von Rassentrennung und Rassismus. Schwarze Jazzmusiker hatten lediglich kleine Refugien an der Indiana Avenue, um regelmäßig vor Publikum zu spielen. In den weißen Clubs der Stadt hatten sie nur hin und wieder Auftritte. Wie gut, dass sich die Zeiten geändert haben. Seit ein paar Tagen nun hängt ein Porträt von Wes Montgomery im Haus des Gouverneurs von Indiana, Mitch Daniel. Der Politiker hatte 2006 mit der Tradition gebrochen, an der Südwand seines Büro nur Porträts von Vorgängern in dem Amt aufzuhängen. Seither sind hier Bilder berühmter Persönlichkeiten des Bundesstaates zu sehen, zum Beispiel Cole Porter. Das Wes-Porträt, das jetzt die Wand ziert, wurde 1990 von Joel Washington gemalt und ist eine Leihgabe des Kunstmuseums der Indiana University. Was hätte Wes wohl dazu gesagt?
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