The Montgomery Brothers (Fantasy)

The Montgomery Brothers (Fantasy)
The Montgomery Brothers (Fantasy)

The Montgomery Brothers (Fantasy)

Aufgenommen Juli oder Herbst 1960 in San Francisco

Wes Montgomery (g)
Buddy Montgomery (p)
Monk Mongomery (b)
Lawrence Marable (dr)

Tracklist:
D-Natural-Blues (Monterey Blues) (Wes Montgomery)
June In January (Robin-Rainger)
Buddy’s Tune (Buddy Montgomery)
Lover Man (Davis-Sherman-Ramirez)
Jingles (Wes Montgomery)

Familientreffen

1960 und 61, als Wes bereits bei Riverside unter Vertrag war, waren seine Brüder noch beim Westküstenlabel Fantasy gebunden. In dieser Zeit spielten die Montgomery Brothers (alle drei) mehrere Alben ein, für beide Label. Neben „The Montgomery Brothers“ (Fantasy) noch „Groove Yard“ (Riverside) und „The Montgomery Brothers in Canada“ (Fantasy).

Die genauen Aufnahmedaten für „The Montgomery Brothers“ sind nicht mehr bekannt, aber wie Orrin Keepnews in den Linernotes einer aktuellen CD-Ausgabe schreibt, recherchierte Monk Montgomery, dass die Aufnahmen im Herbst 1960 in einem Studio in San Francisco stattfanden. Jazzdisco.org notiert den Juli 1960 als Aufnahmedatum. Insgesamt fanden fünf Stücke den Weg auf die LP, auf der neben den Brüdern Wes, Monk und Buddy noch der Drummer Lawrence Marable zu hören ist.

Track Nummer eins (ich richte mich hier nach der CD-Reihenfolge) ist ein echter Wes-Klassiker, der D-Natural Blues (Monterey Blues). Dem 12-Takt-Schema folgend handelt sich hier um einen beinahe schon konventionellen Blues mit einem einfachen, eingängigen, von Wes in seiner typischen Oktavtechnik gespielten Thema. Ein echter Session-Hit, der zum Beispiel als „Wes Easy Blues“ auf dem Album „Body and Soul“ (1965 in England aufgenommen) wieder auftaucht.

Mit „June in January“ folgt eine Uptemponummer, deren Thema Gitarre und Piano gemeinsam vortragen, bevor Wes ein grandioses Singlenote-Solo mit zahlreichen melodischen Motiven und coolen Licks einbringt. Hervorzuheben ist auch das scheinbar blinde Verständnis zwischen Buddy und Monk, das im anschließenden Pianosolo deutlich wird.

„Buddy’s Tune“, eine Komposition von Buddy Montgomery, startet über ein ziemlich vertracktes Bebop-Thema. Besonders in der zweiten Hälfte seiner Improvisation bekommt Wes einige Lines auf Band, die von seinem Können als Uptempospieler zeugen.

Mit „Lover Man“ enthält das Album die einzige Ballade, aber die hat es in sich. Wes‘ gefühlvolle Interpretation des Themas führt direkt weiter in eine grandiose Improvisation, die voller kreativer Ideen und toller Melodielinien steckt. Mit dem Wechsel in die Oktavtechnik gewinnt das Solo noch einmal eine andere Farbe und Dynamik. Wie bei Wes nicht unüblich, endet die Impro mit einem ausgefuchsten Akkordspiel, um dann wieder in das abschließende Thema überzugehen.

„Jingles“ ist eine weitere sehr populäre und mehrmals aufgenommene Komposition von Wes. Im ersten Teil des Gitarrensolos prägen ein paar typische „Signature-Licks“ das Geschehen, bevor Wes in der zweiten Hälfte etwas die Dynamik anhebt und mit abschließendem Oktavspiel für Druck sorgt. Nach dem Pianosolo bekommt dann endlich auch Bassist Buddy ein wenig Raum.

Insgesamt ein starkes Album der Brüder, bei der nicht zuletzt die Interpretation des Standards „Lover Man“ ein gitarristisches Highlight darstellt. Der etwas hohle und dünne Sound der Gitarre lässt Spielraum für Vermutungen über das von Wes verwendete Equipment. Aufklärung wird es in dieser Hinsicht aber wohl kaum noch geben.

Die Aufnahmen von dieser LP sind mittlerweile auf CD, aber auch als Teil der CD „Groove Brothers“ erhältlich.

Wes Montgomery -- Groove Brothers

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