1. Die Concord Music Group veröffentlicht derzeit 24-Bit-remasterte Versionen mehrerer klassischer Jazzalben, u. a. von Bill Evans oder Chet Baker. Mit dabei: „Boss Guitar“ von Wes Montgomery. Das Album gehört zu den Hammond-Trio-Aufnahmen, die Wes mit Organist Melvin Rhyne für Riverside gemacht hat. Auf Boss Guitar sitzt Jimmy Cobb an den Drums, und zwar einen Tag, nachdem er das Miles Davis Quintett verließ. Neue Linernotes von Neil Tesser beleuchten die Entstehungsgeschichte des Albums, das zu den besten Riverside-Aufnahmen Wes Montgomerys zählt.
2. Werden die späten Wes-Alben wie „Road Song“ oder „A Day in the Life“ jetzt neu entdeckt? Die Arbeiten von Arrangeur Don Sebesky und Produzent Creed Taylor galten bislang als der musikalische Tiefpunkt in Wes‘ Karriere. Doch Sony entdeckt gerade das Potenzial jener Popjazz-Phase neu, die Mitte der 1960er mit dem A&M-Label begann und sich dann mit Taylors CTI-Label in den Siebzigern fortsetzte. Eine 4-CD-Kompilation klassischer CTI-Alben feiert gerade die „Cool Revolution“ der Aufnahmen, die als Vorläufer des Smooth- bzw Fahrstuhl-Jazz gelten. US-Kritiker Bob Karlovits jedenfalls sieht eine Neubewertung der „Golden Time“ im Anzug.
3. In Gitarre & Bass 11/2010 gibt es einen Wes-Montgomery-Workshop. Behandelt wird seine berühmte Interpretation von „Round Midnight“ (von „The Wes Montgomery Trio“, 1959).