Für Wesheads ist es kein Geheimnis, dass der Jazzmusiker auf der Gitarre auch in anderen Genres abliefern konnte. Gerade erst konnten wir auf den Lost Tapes einen lupenreinen Blues hören. Und Ende der 1950er Jahre ging Wes hin und wieder auch mit Rock’n’Rollern ins Studio. Ich habe bei den Videos zwei Songs verlinkt, auf denen Wes zu hören sein soll. Wes-Experte Oliver Dunskus ist jetzt auf ein Blogpost gestoßen, das einige direkte Erinnerungen von Ronnie Haig teilt, der damals Wes bei seinen Aufnahmen in den Chicagoer Chess Studios dabei hatte.
We worked together a lot on several Rock & Roll sessions. That’s right! Rock and Roll. He always said: „Don’t tell anyone I did this man.“ He was just there for the 50.00 bucks he would make on the session. Hey with that many kids, someone is always either hungry or sick. Didn’t matter what style he was playing, he was there to have a good time.
Ronnie, selbst Gitarrist, gibt dort auch eine detaillierte Schilderung darüber, dass Wes zu dieser Zeit eine Gibson ES 175 mit P90-Pickups spielte. (Hier ein 1956er Modell mit schöner Beschreibung.) Er kann sogar sagen, wo Wes die Gitarre gekauft hat, nämlich in einem Laden in Indianapolis. Leider wird seine Schilderung etwas unglaubwürdig, wenn er am Schluss die Gitarre auf Wes‘ Grabstein als ebenjene ES 175 identifiziert. Die Gitarre auf dem Stein ist jedoch eine L5.