Während seiner Karriere bevorzugte Wes Montgomery das Hammond-Trio oder das Quartett mit Piano. Es gibt nur wenige Aufnahmen, bei denen ein Blasinstrument als weiteres Leadinstrument zu hören ist. Zwei dieser seltenen Beispiele sind Full House und Live in Paris. Beide Male ist es der Saxophonist Johnny Griffin, der sich hervorragend in die jeweiligen Bands eingliedert und dem Konzert zusätzliches Feuer verleiht. Auch bei den Oktett-Aufnahmen des NDR am 30. April 1965 gehört Griffin zu dem vierstimmigen Sax-Satz. Ebenso wie Wes Montgomery startete Griffin — Spitzname Little Giant — seine professionelle Karriere im Orchester von Lionel Hampton, allerdings einige Jahre vor Wes. Griffin spielte mit so gut wie allen Größen seiner Zeit. Immer wieder arbeitete er in den 1950er Jahren mit dem Pianisten Wynton Kelly und dem Bassisten Paul Chambers, die durch Miles Davis (Kind Of Blue) und John Coltrane (Giant Steps) legendär wurden und in den 1960er Jahren regelmäßig mit Wes Montgomery spielten und aufnahmen. Mit Johnny Griffin, der im Alter von 80 Jahren in seiner Wahlheimat Frankreich gestorben ist, geht einer der letzten Musiker, der mit Wes Montgomery auf der Bühne stand.